Das erste typographische Punktsystem wurde von Sébastien Truchet (1657–1729) konzipiert. Sein Punkt betrug genau 1/1728 „pied du Roi“ (Fuß), also etwa 0,188mm und entspricht somit genau der Hälfte des späteren Didot- Punktes.
Etwa seit 1737 verwendete der französische Drucker Pierre Simon Fournier einen eigenen typographischen Punkt. Er betrug etwa 0,345mm, also etwa elf Zwölftel spätere Didotpunkte. Der sogenannte Fournier-Punkt wurde dann nicht weiterverwendet.
Weiterentwickelt wurde das Maßsystem Ende des 18. Jahrhunderts von François Ambroise Didot und seinem Sohn Firmin Didot. Der Didot-Punkt, der sich dann auch praktisch in ganz Europa durchsetzte, betrug traditionell 0,376065mm (nach offizieller Umrechnung aber etwa 0,3759715 mm). Er wird üblicherweise mit 0,376 mm angegeben und auch so verwendet (mit +0,0173% bzw. –0,0075%, weit innerhalb aller technischen Toleranzen).
Das Grundmaß war der Fuß, das alte französische Längenmaß Pied de roi. So entsprechen 6x12x12 = 864 Didotpunkte genau einem französischen Fuß.1975 wurde vorgeschlagen, den Didotpunkt auf 0,375mm abzurunden. Für die Verwendung mit den existierenden Druckmaschinen ist aber eine Modifikation von mehr als einem Viertel Prozent erheblich und daher technisch nicht zu verwirklichen. Außerdem wurde zu dieser Zeit gerade auf Photosatztechnik umgestellt, die den DTP-Punkt verwendet. Daher wurde dieser gut gemeinte, aber „zu kurz gedachte“ Vorschlag in der Praxis nie berücksichtigt.
Die nächst größere Einheit in diesem System ist das Cicero. Ein Cicero entspricht 12 Didot-Punkten. Vier Cicero wiederum ergeben eine Konkordanz.